Samstag, 23. November 2013

Winzer oder was...?

Eher nicht. Und ich vermute, dass ihr deutschen Weingeniesser beim nun folgenden Bericht die Haende ueber dem Kopf zusammen schlagen werdet, denn - wir auch wir - lebt ihr sicher mit der Vorstellung von schaurig schoenen dunklen Weinkellern und grossen alten Eichnfaessern, aus denen bei Kerzenlicht eine Weinprobe gereicht wird...
Jaaaa... so mag es in Europa sein. Hier sieht die Weinsitution ein wenig anders aus und da wir lern- und anpassungsfaehig sind, nehmen wir auch gerne mal etwas -fuer uns- Neues an, und ueberhaupt:

"In der Not frisst der Teufel Fliegen"

Hier in New Brunswick sind alkoholische Getraenke sehr teuer und man bezahlt fuer eine 0,7l Flasche "Pennerglück" einfachster Art MINDESTENS $ 10. Viele Leute machen daher Ihren Wein zuhause selbst. Hierfuer werden sogenannte Wein-Kits angeboten, die den Traubensaft und die Hefe beinhalten. Anfangs dachten wir, dass es sich hierbei nur um schrecklich Gepanschtes handeln koenne, ein paar Probeflaeschchen bei Freunden haben uns dann aber schnell eines Besseren belehrt. 
Wir haben es ausprobiert und fuer SEHR GUT befunden.
Heute haben wir bereits zum 3. mal "unseren" Wein abgefuellt und davon moechte ich berichten:


Wenn man -wie wir- keinen Platz und nicht die optimalen Bedingungen zum Weinmachen hat, kann man zur Firma "WINE-KITZ" gehen. Dort kann man die verschiedenen Kits entweder kaufen (und mit heim nehmen) oder wie wir, gegen eine Gebuehr, den Wein dort ansetzen. Der Beutel mit dem Traubensaft wird in einen grossen glaesernen Behaelter gefuellt, mit Wasser aufgefuellt und - und jetzt kommt's: da die Zugabe der Hefe die alkoholbildende Aktion ist, darf sie (gesetzlich) nur der Kunden hoechstpersoenlich reinrieseln lassen. Diese wichtige Aufgabe hat Andreas uebernommen und zwar vor 8 Wochen. Solange brauchte der Saft nun um bei richtiger Temperatur und was weiss ich noch alles... zu leckerem Wein zu werden.


Wir hatten uns diesmal fuer einen etwas schwereren Chilenischen Merlot entschieden und sind heute puenktlich zum verabredeten Termin mit 30 leeren Flaschen zum Abfuellen angetreten.


Obwohl natuerlich von uns vorab gruendlich ausgespuelt, werden die Flaschen nochmal mit Dampf desinfiziert.


Das glaeserne Fass wird mit der Abfuellanlage verbunden und los gehts.




Jetzt noch schnell mit Druckluft einen Korken rein und fast fertig.




Ein schoenes Etikett wollten wir auch noch drauf haben.



Aber jetzt ist er fertig :-)


Auf diese Weise bezahlen wir ca. $ 5 pro Flasche fuer ein Wein, der im Laden ca. $ 20 kosten wuerde (und sicher auch nicht im romantischen Eichenfassweinkeller war).
Und ich sag Euch: "unser" Wein ist super lecker und wer's nicht glaube mag ist herzlich zum Probieren eingeladen xoxo



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