Donnerstag, 29. April 2010

Die Kehrseite der Medallie

Der Morgen begann hektisch. Ich bin ziemlich spaet von der Arbeit heim gekommen und weil ich die Schicht mit einer Kollegin getauscht hatte musste ich um 9.00 Uhr schon wieder aufstehen. Ich hatte mich auf einen Kaffee vor der Arbeit mit meinem Bruder Michael und meiner Schwaegerin Marion verabredet und wollte vorher noch ein paar Sachen fuer meinen Zweitjob bei Frau Dr. Schulz erledigen. Scheinbar reichen mir 6 Stunden Schlaf nicht, denn ich bin schon mit Kopfweh aufgewacht. Eilig hab ich mich fertig gemacht und hab noch schnell 2 Aspirin genommen. Gefruehstueckt hatte ich noch nicht. Das wollte ich mit Michael und Marion machen.
Auf dem Weg in die Stadt bemerkte ich verdaechte Sehstoerungen und auf der Post war klar: ein Migraeneanfall. Schnell zum naechsten Supermarkt, ein paar Flaschen Wasser geholt, meine guten (und starken) deutschen Migraene Aspirin aufgeloest und weg damit.
Erst als sie unten waren, fiel mir ein, dass ich ja schon 2 Aspirin hatte, vor nichtmal 30 Minuten! Und sonst, bis auf mein Blutdruckmedikament, nix im Magen. Oh...
Ich fuhr also (halb blind durch die sch... Sehstoerungen) zu TIM HORTONS. Marion und MIchael waren schon da und ich ass ein Sandwich und ein Stueckchen. Dann wurde mir schlecht.
Schweissausbruch, Uebelkeit, Zittern, Kopfweh. Scheisse. In einer Stunde fing meine Schicht an.
Ich verabschiedete mich von meinen Leuten und fuhr die 500m zu meiner Arbeit, stellte mich auf den Parkplatz, machte den Sitz zurueck und versuchte, 20 min. zu entspannen und wieder zu mir zu kommen. Aber anstatt besser, wurde es schlimmer. So schlimm, dass ich Angst bekam, was bei mir selten (oder eigentlich gar nicht) vorkommt. Ich hab echt ueberlegt, was ich jetzt machen soll.
Als erstes musste ich Bescheid sagen, dass ich nicht Arbeiten kann. Also bin ich rein gegangen und hab mich krank gemeldet. Scheinbar sah ich aus wie der Tod, denn der Supervisor on duty schaute mich sehr besorgt an und schickte mich wieder heim.
Aber ich konnte nicht Autofahren. Das war unmoeglich. Ich hab kaum Luft bekommen, mir war spei uebel und mein Kopf hat wahnsinnig weg getan.
Also hab ich mein Handy rausgekramt und Marion angerufen. Zum Glueck waren die beiden noch in meiner Naehe und kurze Zeit drauf bei mir. Michael fuhr mich mit meinem Auto heim, Marion mit deren Auto hinterher. GOTTSEIDANK.
Zu Hause angekommen wollte ich nur ins Bett. Nachdem ich ca. 3 Stunden geschlafen hatte, erwachte ich in relativ gutem Zustand. Noch etwas "wattig" im Kopf, aber kein Vergleich zum Mittag.
Ich hab den ganzen Tag doesend im Bett verbracht und mich gegen Abend dazu gezwungen, etwas zu Essen, damit ich mich im Fall von wiederkehrender Migraene nicht wieder vergifte ;-)
Soweit geht es mir gut jetzt. Ich denke, dass ich morgen wieder fit bin.
Aber zum 2. mal in meiner Zeit hier in Kanada stelle ich fest, dass das Alleinsein so lange OK ist, solange alles klar ist.
Wenn aber mal was ist, so wie heute, da fuehl ich mich schon ganz schoen einsam... =-(
Aber Morgen ist alles wieder gut.

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